Unhygienische Verhältnisse in RLT-Anlagen und Wohnungslüftungsanlagen können unter Umständen Krankheitssymptome (z.B. Sick Building Syndrom, Building Related Illnes) auslösen.
Weltweit aufgetretene spektakuläre Erkrankungsfälle, wie z.B. die Legionärskrankheit in einem Hotel in Philadelphia, das Pontiac Fieber in Pontiac/Michigan oder der Legionellenausbruch 2010 in Ulm beweisen dies. Die Erkrankungen können durch pathogene Keime, Schimmelpilze und Bakterien, hier insbesondere durch das Einatmen von mit Legionellen belasteten Aerosolen (schwere Lungenentzündungen) auftreten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Einatmen legionellenhaltigen Wassersprühnebels haben Personen mit geschwächtem Immunsystem, mit chronischen Lungenerkrankungen sowie Raucher.
Nach einer Stellungnahme des Umweltbundesamtes erkranken jährlich 20000 – 30000 Menschen in Deutschland an ambulant erworbenen Lungenentzündungen, die durch Legionellen hervorgerufen werden (davon bis 15 % tödlich). Hinzu kommt die 10 – 100 fache Anzahl an Erkrankungen an Pontiac Fieber, das ebenfalls durch Legionellen verursacht wird.
Das Sick-Building-Syndrom, das im Zusammenhang mit Klimaanlagen genannt wird, beschreibt eine Vielzahl von Befindlichkeits- und Gesundheitsstörungen in klimatisierten Gebäuden. Hierzu zählen u.a. gesundheitliche Beschwerden wie Müdigkeit, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Konzentrationsstörungen, Augenbrennen, Augenreizungen, Nasenbeschwerden, ein trockener Hals, Halsschmerzen und rheumatoide Beschwerden. Des Weiteren sind mikrobielle Vorgänge in Lüftungsanlagen für Geruchsbelästigungen und das Auslösen von Allergien mitverantwortlich. Nicht nur die Vermehrung von Mikroorganismen, sondern auch die abgestorbenen Mikroorganismen stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit in den belüfteten Innenräumen dar. Die aus abgestorbenen Mikroorganismen freigesetzten Endotoxine verursachen, wenn sie eingeatmet werden, Fieber mit grippeartigen Symptomen.
Gefahrenstellen sind insbesondere Befeuchtungssysteme, kalte Wärmetauscherflächen in RLT Anlagen, Kühldeckenelemente in Büroräumen und das Umlaufwasser in offenen Rückkühlwerken bei nicht bestimmungsgemäßen Betrieb.
Sie als Betreiber von RLT-Anlagen müssen daher präventive Maßnahmen ergreifen und dafür Sorge tragen, dass die RLT-Anlagen nach dem Stand der Technik betrieben und instandgehalten werden. Von Ihren RLT Anlagen dürfen weder Beeinträchtigungen für die Gesundheit noch Störungen der Befindlichkeit und Geruchsbelästigungen ausgehen. Dies bedingt neben der regelmäßigen Wartung auch eine ständige Hygieneüberwachung Ihrer RLT-Anlagen.
Kosten, die im Zusammenhang mit einer Hygieneinspektion entstehen, werden durch die Vielzahl an Nutzen, die sich für Ihr Unternehmen ergeben, mehr als aufgehoben.